Nordische Winde in der Stiftskirche Nonnberg
Ein angenehmes Lüftchen strömte am Nachmittag des 26. Augusts im Rahmen der Nonnberger Abendmusiken durch die weit über den letzten Sitzplatz hinaus gefüllte Stiftskirche. Unter dem Titel „Nordwinde“ präsentierten Mozarteumsprofessor Andreas Martin Hofmeir und die Nonnberger Stiftskirchenmusikerin Barbara Schmelz lyrische Musik aus nordeuropäischen Ländern. Die Instrumentenkombination Tuba und Orgel ist außergewöhnlich, erwies sich aber erstaunlich stimmig.
Ungewohnt sanft erklang das größte Blechblasinstrument, wunderbar geführt von Andreas Hofmeir, der ergreifend und mit größter Leichtigkeit Melodien in den Kirchenraum blies, als würde sich die Luft in seinen Lungenflügeln niemals erschöpfen.
Die selten gespielte Mauracher Orgel auf der vorderen Empore der Kirche entpuppte sich dabei als exzellente Kammermusikpartnerin, besonders die weichen Flötenregister verschmolzen mit der Tuba zu einem wundersamen Klangteppich, der durch die immer wieder gerühmte Akustik der Nonnberger Stiftskirche noch intensiviert wurde.
Die erfrischende Klarheit und Kühle der ausgewählten Werke, so drei der lyrischen Stücke Edvard Griegs oder altenglische und schwedische Volkslieder ermöglichte den Besuchern eine halbe Stunde des Zurücklehnens und Durchatmens.
Viele der Besucher hatten bei dieser Abendmusik ein Aha-Erlebnis: Sie vernahmen die Tuba zum ersten Mal nicht als eher behäbiges Begleitinstrument, sondern als Soloinstrument par excellence.