Das Gebet
Der Tagesablauf von uns Benediktinerinnen am Nonnberg ist geprägt durch das gemeinsame Gebet in der Chorkapelle. Diese Gebetszeiten sind auch die Fixpunkte, die unseren Tag und unser Leben strukturieren. An Wochentagen sieht unser Tag so aus:
6:00 Uhr | Laudes (davor ½ Stunde Meditationszeit) |
6:45Uhr | Hl. Messe anschl. Terz |
8:00-11:00 Uhr | Arbeitszeit |
11:15 Uhr | Sext, anschl. Mittagessen, Mittagspause |
13:30-15:30 Uhr | Arbeitszeit |
15:45 Uhr | Non |
16:00-16:40 Uhr | Gemeinschaftszeit (Rekreation) |
16:45 Uhr | Vesper, anschl. geistliche Lesung (Hl. Schrift) |
18:00 Uhr | Komplet, anschl. Abendessen |
19:00 Uhr | Vigil |
21:30 Uhr | Nachtruhe |
Es gelte, was der Prophet sagt:
„Siebenmal am Tag singe ich dein Lob.“ (RB 16,1)
„Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden.“ (RB 43,3)
Das Chorgebet beten wir auf Deutsch mit Ausnahme der Vesper, die immer in Latein gesungen wird. An Hochfesten ist das Gebet ganz in Latein. Zur Hl. Messe singen wir Gregorianischen Choral (Graduale Romanum). Am ersten Sonntag im Monat bzw. am Herz Jesu-Freitag halten wir gemeinsam eine Stunde Anbetung vor dem Allerheiligsten, auf den Monatsersten ist Nachtanbetung und 6x/Jahr gibt es einen Anbetungstag (von der Terz bis zur Vesper). Es gibt auch einen kleinen Gebetsraum, in dem das Allerheiligste jederzeit zum privaten Gebet ausgesetzt werden kann.
Da sich unsere Gemeinschaft schon vor Jahrhunderten in besonderer Weise der Jungfrau Maria geweiht hat, gehört die Verehrung der Gottesmutter fest zu unserem Alltag. Am Nonnberger „Leibeigenschaftsfest“ Mitte Oktober erneuern wir jährlich diese Weihe. Sichtbar zeigt sich diese Bindung an die Gottesmutter darin, dass wir alle den Namen Maria tragen.
Außerhalb der festgesetzten Gebetszeiten bemühen wir uns im Rosenkranz oder im sogenannten Herzensgebet (= unablässige Wiederholung von einfachen kurzen, aus der Tiefe des Herzens kommenden Gebete wie z.B. „Herr, Jesus Christus, erbarme dich meiner“) um die ständige Verbindung mit Gott, damit alles auf ihn hin bezogen bleibt.
Die Haltung beim Gottesdienst (RB 19)
Überall ist Gott gegenwärtig, so glauben wir,
und die Augen des Herrn schauen an jedem Ort auf Gute und Böse.
Das wollen wir ohne jeden Zweifel ganz besonders dann glauben,
wenn wir Gottesdienst feiern.
Denken wir daher immer an die Worte des Propheten:
„Dient dem Herrn in Furcht.“
„Singt die Psalmen in Weisheit.“
„Vor dem Angesicht der Engel will ich dir Psalmen singen.“
Beachten wir also,
wie wir vor dem Angesicht Gottes
und seiner Engel sein müssen,
und stehen wir so beim Psalmensingen,
dass Herz und Stimme in Einklang sind.