Die Salzburger Sopranistin Simone Peßenteiner-Vierlinger wählte ein persönliches Programm zum Thema Engel für die Nonnberger Abendmusik am vergangenen Sonntag. Sehr kurzfristig sprang sie für das verhinderte Frauenensemble des Kammerchores ein. Als Einleitung der Festwoche zum 400-Jahr-Jubiläum der Landesmutter Erentrudis erklang zu Beginn der ihr zugedachte Hymnus mit neu überarbeitetem deutschen Text.

Neben klassischen Gesangsstücken, wie der barocken Arie „Jesu komm in meine Seele“ von Georg Philipp Telemann (1681-1767), waren auch neuere Geistliche Lieder wie Dietrich Bonhoeffers bekanntes „Von guten Mächten“, sowie ein Stück aus dem Kindermusical „Daniel“ mit dem klingenden Titel „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“ mit auf dem Programm.
Simone Peßenteiner-Vierlinger ist Mutter von vier Kindern, und es ist schön, dass sich dies auch im Programm zeigt.

„Cherubim und Seraphim“ lautete der Titel der eigentlich dem Frauen Ensemble zu gedachten Engelmusic, doch Simone Peßenteiner-Vierlingers kluge Auswahl des „Ave Maria“ von Luigi Cherubini, der seinen engelhaften Nachnamen sicher nicht von ungefähr hat, machte den Titel auch passend für diese besondere Abendmusik.

Abschließend konnte ihre warme, volle Sopranstimme in den biblischen Liedern von Antonin Dvořák voll zu Geltung kommen und die Klangfarben der spätromantischen Mauracher Orgel halfen Stiftsorganistin Barbara Schmelz dabei, den klanglichen Ausdruck der drei Lieder besonders stilecht zu treffen.