Da die Covid-19-Beschränkungen erst am 1. Juli gelockert wurden, mussten beim Hochfest unserer hl. Haus- und Landesmutter Erentrudis am 30. Juni leider die feierliche Übertragung des Schreines sowie die beiden Vespern in der Kirche entfallen. Die Kryptamesse konnten wir in die Kirche verlegen. Hauptzelebrant beim abendlichen feierlichen Pontifikalhochamt in der Kirche war Abt Mag. Gerhard Hafner OSB (Stift Admont), der in seiner Predigt nicht nur auf die hl. Erentrudis sondern auch auf die lange geistliche Verbindung zwischen unserem Kloster und Stift Admont einging (nach dem großen Brand von 1865 bekam Stift Admont von der damaligen Nonnberger Äbtissin eine Reliquie der hl. Erentrudis geschenkt, die im jetzigen Hochaltar eingearbeitet ist). Abt Gerhard stellte die Frage, welche Bitten die hl. Erentrudis wohl heute im Gebet, beim Betrachten der Wundmale Christi formulieren und vor den Herrn bringen würde – und er nannte, entsprechend der Anzahl der Wundmale fünf Anliegen:
1) Möge uns die Kraft geschenkt werden und es uns selbst ein Anliegen sein, dass wir Taufe und Firmung in unserem Leben immer wieder neu zu entflammen und auch in unserem Alltag umzusetzen vermögen.
2) Mögen die Kinder und Jugendlichen in der heutigen Zeit in christlichen Familien und bei christlichen Alleinerziehern aufwachsen.
3) die Coronazeit mit ihren vielfältigen Herausforderungen und Belastungen, besonders die Menschen, die arbeitslos geworden und in Existenzängste geraten sind
4) die Sorge um die einsamen und alten Menschen unserer Gesellschaft
5) die Bitte um geistliche Berufe: mögen junge Menschen den Mut haben, den Ruf zu hören und als Priester/Ordensmann/Ordensfrau ihr Leben zu gestalten
Eindringlich wies Abt Gerhard darauf hin, wie wichtig es gerade jetzt sei, „Einsamkeitsbrecher“ zu sein und in unserer Gesellschaft eine Empfangskultur für geistliche Berufe zu schaffen.
Besonders überrascht waren wir von der großen Anzahl der mitfeiernden Gläubigen, darunter viele junge Menschen. Leider war uns diesmal keine anschließende Agape möglich.