„Wenn die Musik die Nahrung der Liebe ist, spielt weiter!“, mit diesem wunderbaren Zitat von William Shakespeare aus seinem Bühnenstück „Was ihr wollt“ war die fünfte Nonnberger Abendmusik am vergangenen Sonntag überschrieben. Helmut Trawöger, ehemaliger Professor für Flöte an der Bruckneruniversität Linz ersann ein spannendes Programm, das er solistisch auf seinem Instrument, der Querflöte, mit großer künstlerischer Umsicht und Erfahrung präsentierte.
In der Krypta stehend begann er die Abendmusik mit Claude Debussy’s „Syrinx“ aus dem Bühnenstück „Psyché“. Es erzählt musikalisch den antiken Verwandlungsmythos der Nymphe Syrinx, die auf der Flucht vor Hirtengott Pan in ein Schilfrohr verwandelt wurde. Genau aus diesem baute Pan nun eine Flöte, auf der er seine Sehnsucht nach Syrinx ausdrücken konnte. Gleich anschließend folgte ein Stück von C. Ph. E. Bach, das tonartlich und aufbautechnisch eine Klammer zu Debussy setzte.
Ein Bach-Vater Block folgte, und genau überlegte Artikulation und Atempausen ließen wunderbar die Struktur dieser komplexen Werke erkennen, ohne zu „zerpflückt“ zu wirken.
Der „Nach-Ruf“ von Christoph Martin Redel, einer der prägenden Lehrer bei denen Helmut Trawöger studiert hatte, war am Ende der Abendmusik angesetzt. Dieses moderne, doch für die Ohren gut nachvollziehbare und berührende Stück mit einem in Erinnerung bleibenden langsam verklingenden Schlusston, beschloss eine abwechslungsreiche, spannungsvolle halbe Stunde, die das Instrument Flöte in allen Nuancen und Intensitätsstufen erleben ließ.